Mit großem Interesse habe als Lehrer und Schulleiter das Buch „Gib mir Schutz“ von Manfred Siebler gelesen. Ich fand es äußerst spannend, sehr authentisch und gut geschrieben, es war für mich ein Gewinn. Anhand weniger Beispielpersonen hat Manfred Siebler die Vielfalt der Arbeit in dem Projekt „Schutzhilfe“ des Landes Rheinland-Pfalz in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts beschrieben. Auch konnte ich an einigen Stellen verweilen und kam ins Nachdenken über selbst erlebte Begegnungen seit meiner Jugendzeit. Beeindruckend war für mich, dass alle Aspekte aus dem familiären Hintergrund der Jugendlichen, der Situation der Betreuerfamilien, der Angestellten des Jugendamtes etc. zum Tragen kamen. Auch die emotionale Seite aller Beteiligten kam gut rüber, ebenso wie die Chancen und Grenzen dieser wertvollen Arbeit.
Jede Möglichkeit, junge Menschen zu einem eigenständigen Leben, weg von Sozialhilfe zu führen, zahlt sich für unsere Gesellschaft aus.
Zudem ist das Buch nahezu fehlerfrei, was keine Selbstverständlichkeit ist, lediglich einige ungeschickte Trennungen fallen auf. Leider sind gleich auf der 1. Seite drei Fehler, was vielleicht Leser abschrecken könnte, aber das ist die Ausnahme. Allen, die mit schwierigen Jugendlichen zu tun, möchte ich die Lektüre des Buches „Gib mir Schutz“ eindringlich empfehlen.
Hartmut Loos